Was ist eigentlich Detailing? Hier muss ich ein wenig ausholen. Im Prinzip gibt es 3 Arten von Autopflegern. Als erstes den „Zuschmierer“. Ein Zuschmierer poliert ein Fahrzeug mit silikonhaltigen Polituren welche die kleinen, oberflächlichen Lackkratzer nur „zuschmieren“. Diese Polituren enthalten Füllstoffe welche sich in die Kratzer legen und diese verdecken so dass der Lack glatt und glänzend wirkt. Die Oberfläche glänzt stark und sieht edel aus. Allerdings kommt das nur durch das Silikon und die Füllstoffe die in solchen Polituren enthalten sind. die Arbeitszeit pro Fahrzeug liegt meistens bei etwa 1-5 Stunden und der Preis bewegt sich zwischen 150 und 300Euro pro Fahrzeug. Von solchen Angeboten sollte man besser die Finger lassen da sich nach einigen Fahrzeugwäschen die Füllstoffe wieder abwaschen und der Lack wieder genauso wie vorher aussieht.
Wenn ein so behandelter Lack nach der „Füllpolitur“ mit einer keramischen Versiegelung beschichtet wird, sieht das Ergebnis gut aus, hält aber leider nicht lange weil sich die Beschichtung nicht sehr stark mit dem Lack verbinden kann.
Als zweites gibt es die „Aufbereiter“. Der Aufbereiter arbeitet gewissenhaft, gründlich und eigentlich so wie es wahrscheinlich die meisten Menschen erwarten. Er poliert den Lack gewissenhaft und sorgfältig und weiss worauf es ankommt. Bei der Preiskalkulation einer Aufbereitung wird nicht so sehr ins Detail gegangen und nicht jeder kleinste, feine Kratzer beachtet da dies die Zeitkalkulation sprengen würde. Bei einer Aufbereitung fallen Kosten von etwa 350-500 Euro an und man versucht in diesem Preissegment das Beste Ergebnis zu erzielen.
Als drittes gibt es den Detailer. Ein Detailer beschäftigt sich intensiv mit dem Fahrzeug. Aber nicht nur mit dem Fahrzeug sondern auch mit dem Profil des Kunden. Wie pflegt der Kunde sein Fahrzeug, wie wäscht er es? Auf was genau legt er wert? Der Detailer erstellt ein Kundenprofil und empfiehlt aufgrund diesen Profils welches die besten Leistungen und auch Produkte sind. Er bespricht mit dem Kunden welche Produkte er verwendet und warum er genau diese wählt. Bei uns wird unter anderem ein Lackschichtdicken Protokoll erstellt, sich Gedanken über Lackdicken gemacht, einzelne Kratzer werden genauer betrachtet und es wird nicht einfach nach Schema F gearbeitet.
Es wird nicht einfach eine Schleifpolitur verwendet um viel Klarlack abzutragen und damit auch alle Kratzer zu entfernen. Es muss immer im Verhältnis dazu stehen wie alt das Fahrzeug ist, wieviel Lack noch vorhanden ist usw. Ein Detailer versucht immer nur so wenig Lack wie möglich abzutragen und so viel wie nötig. Genau darin liegt der Knackpunkt.
Der Kunde muss in die Sachlage einbezogen werden und es muss für jeden Kunden und jedes Fahrzeug ein individuelles Profil erstellt werden.
Der Kunde möchte länger etwas von seinem Fahrzeug haben und wenn bei so einer Aufbereitung schon so viel Klarlack abgetragen wurde dass kein weiteres Polieren mehr möglich ist, dann liegt das nicht im Interesse eines Detailers.
Bei einem Detailing wird auch viel Wert darauf gelegt dass Kunststoffteile welche bei einer Politur beschädigt werden könnten, abgeklebt werden. Es werden Bereiche poliert die mancher Kunde evtl. gar nicht sieht. Ein Bereich ist z.B. hinter den Kennzeichen die hierfür abmontiert werden. Ebenfalls um Embleme wird herum poliert, teilweise werden evtl. sogar Seitenblinker demontiert um genau polieren zu können. Es wird viel Wert aufs „Detail“ gelegt. Die Zielsetzung bei einem Detailing liegt darin den Glanzgrad des Neuwagenzustandes oder besser, herzustellen und mit der geeigneten Versiegelung für mehrere Jahre zu erhalten.
Die Arbeitszeiten sind ohne dieses Kundenprofil zu kennen, schwer zu bestimmen. Sie liegen meistens bei etwa 15-30 Std. je nachdem welche Produkte gewählt werden und wie tief ins Detail gegangen wird.